01. 06. 2021

Luftverkehrsreporting 1 | 21: Historisch schlechtes Winterhalbjahr

Die Schweizer Landesflughäfen bekamen die pandemiebedingten Reisebeschränkungen im vergangenen Winterhalbjahr mit voller Wucht zu spüren. Gemäss den LITRA-Luftverkehrszahlen verharrten die Passagierzahlen und die Anzahl der Flugbewegungen von November 2020 bis April 2021 auf historisch tiefem Niveau. Deutlich geringer fiel der Einbruch bei den Luftfracht-Tonnagen aus.

Besonders gravierend ist der Rückgang mit mehr als 83% bei den Passagierzahlen, welche bloss noch 16 % der Vorjahresperiode erreichten. Der Passagierrückgang fiel auf allen drei Landeflughäfen ähnlich stark aus. Die Einreisesperren und Quarantäne-Regelungen, welche in den meisten Ländern der Welt galten, bremsten die Nachfrage nach Flugreisen derart stark, dass in der Berichtsperiode insgesamt nur noch 3 Millionen Passagiere befördert wurden. Im vorherigen Winterhalbjahr, das gegen Ende bereits von der Corona-Pandemie beeinflusst war, waren es mit 18 Millionen sechs Mal mehr gewesen.

Weniger Flugbewegungen und tiefere Auslastung der Flugzeuge
Mit über 56% zwar etwas weniger stark, aber immer noch massiv fiel der Rückgang bei der Anzahl Flugbewegungen aus. In Basel-Mulhouse war dieser Einbruch mit einem Drittel am geringsten. In Genf und Zürich verringerten sich die Anzahl Flugbewegungen um rund 60%. Während in Basel also in der Vorjahresperiode insgesamt dreimal weniger Starts und Landungen verzeichnet wurden als in Zürich, so waren es in diesem Winterhalbjahr nur noch halb so viele. Mit der tiefen Anzahl Flugbewegungen einher geht eine im Vergleich zum vorherigen Winterhalbjahr deutlich geringere Auslastung der Passagiermaschinen.

Luftfracht verzeichnet einen leichteren Einbruch
Angesichts der Krise erfreulich hat sich die Luftfracht entwickelt. In der Berichtsperiode wurden insgesamt 8.5 % weniger Tonnen über die Schweizer Landesflughäfen transportiert als im Winterhalbjahr zuvor. Die Versorgung der Schweiz sowie der Export von Gütern auf dem Luftweg konnte damit trotz Pandemie weitgehend aufrechterhalten und sichergestellt werden, auch wenn zahlreiche Direktdestinationen nicht mehr angeflogen wurden. Erfreulicherweise konnte der Flughafen Basel-Mulhouse sein Niveau aus dem letzten Winterhalbjahr sogar ganz halten, während der Einbruch in Genf etwas grösser war als in Zürich.

Ausblick auf die nächsten Monate
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen internationalen Reisebeschränkungen werden die Nachfrage im Luftverkehr weiter stark beeinträchtigen. Mit dem Impffortschritt dürften die Reisebeschränkungen sukzessive aufgehoben werden. In der zweiten Hälfte des Sommerhalbjahres dürfte sich der Luftverkehr allmählich erholen. Gleichzeitig herrscht weiterhin Unsicherheit wegen der verschiedenen Virus-Mutationen. Mit einer raschen Erholung des Luftverkehrs ist daher nicht zu rechnen.





In enger Kooperation mit den drei Landesflughäfen Zürich, Basel und Genf veröffentlicht die LITRA erstmals aktuelle Halbjahreszahlen zum Schweizer Luftverkehr. Zweimal pro Jahr informieren wir fortan über die neuste Entwicklung des Luftverkehrs an den drei Landesflughäfen. Erhoben werden die Zahl der Passagiere, die transportierte Luftfracht und die Zahl der Flugbewegungen, welche bereits jährlich in unseren Verkehrszahlen aufgeführt sind. Mit dem Luftverkehrsreporting knüpfen wir an das Quartalsreporting Bahn an, das sich in den letzten Jahren etabliert hat.